Losung

"Jene verlassen sich auf Wagen und Rosse; wir aber denken an den Namen des HERRN, unsres Gottes."

Psalm 20,8

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Gemeinsamer Ausflug der Senioren- und Frauenkreise Kirchenlamitz, Niederlamitz, Marktleuthen und Großwendern

Am Donnerstag, den 16. Mai unternahmen die Frauenkreise eine Fahrt nach Waldsassen. Es sollte die gläserne Lebkuchenmanufaktur Rosner besucht werden. Bei der Ankunft wurden wir schon von einer jungen Dame willkommen geheißen und durften gleich an schön gedeckten Tischen mit Tellerchen voller Köstlichkeiten zum Probieren Platz nehmen. Der Kaffee zu den Kostproben ließ auch nicht lange auf sich warten.

Nachdem uns die Produkte so gut gemundet hatten, waren wir natürlich auch bereit, mehr über die Entstehungsgeschichte der Firma zu erfahren, die sich über etliche Generationen entwickelt hatte. Die Ursprünge gehen zurück auf einen Bauernhof, wo eigenes Brot gebacken und überschüssiges Brot in der Stadt verkauft wurde. Später kamen auch Kuchen dazu. Häufig blieb bei der Kuchenbäckerei Eiweiß übrig. Ein Schwabe hatte in die Familie eingeheiratet, und seiner Sparsamkeit war es zu verdanken, dass dieses Eiweiß für einen Lebkuchenteig verwendet wurde. Dieser sehr flüssige Teig muss erst einen Tag lang stehen, bis er auf die Oblaten gestrichen und dann gebacken werden kann.

Eines Tages besuchte Gloria von Thurn und Taxis Waldsassen und bekam ein Päckchen Lebkuchen geschenkt. In einem späteren Interview meinte sie, die besten Lebkuchen kämen nicht aus Nürnberg, sondern von Rosner in Waldsassen. Das hatte natürlich eine enorme Werbewirkung, und es kam die Idee zu einem Online-Shop auf. Natürlich brauchte man ein neues Produktionsgelände. In die „gläserne Manufaktur“ kommen ganzjährig 5.000 Besucher.

Die Rosners sind nach wie vor ein Familienbetrieb, nur von Oktober bis Dezember sind die „Lebkuchendamen“ aktiv. Viele der Frauen sind schon in Rente und bessern durch die Saisonarbeit ihre Kasse etwas auf.

Die Lebkuchen und neu kreierten Lebkuchenpralinen aller Art enthalten nur Naturprodukte - z.B. zu 80% geröstete Haselnüsse - und keinerlei Konservierungsstoffe.

Da an diesem Nachmittag keine Produktion lief, bekamen wir mit Hilfe eines Films einen Einblick in die Herstellung. Dabei wurde deutlich, dass trotz der Verwendung von Maschinen noch sehr viele Tätigkeiten per Hand ausgeführt werden müssen, z.B. die Verzierung mit Mandeln.

Wie zu erwarten gibt es natürlich einen gut sortierten Shop, den wir zum Schluss „plündern“ durften. Die erstandenen Kalorienbomben werden noch wochenlang das „Hüftgold“ fördern.

Unser nächstes Ziel war die Dreifaltigkeitskirche Kappl.

Zunächst sahen wir uns draußen um: grüne Wiesen, blühende Rapsfelder und die grasenden Angusrinder, die der Kapplwirt verarbeitet und vermarktet, prägen das Bild.

Bei der Führung erfuhren wir, dass solche Tiere eigentlich auch der Grund für die Entstehung der Kapelle waren. Die Zisterziensermönche aus dem Kloster in Waldsassen suchten eine größere Weide und fanden sie auf dieser Anhöhe.

Da die Hirten für ihre Gebete nicht jedesmal ins Kloster zurückkehren wollten, befestigten sie ein Kreuz an einem Baum und beteten dort. Im Lauf der Zeit kamen auch andere Menschen zu dieser Gebetsstätte und es entstand eine Wallfahrt. Das 1400 gebaute Kirchlein wurde durch Kriege mehrfach zerstört und die Wallfahrt wurde durch die Reformation unterbrochen.

Im Zuge des Neubaus des Klosters Waldsassen kam 1680 auch Georg Dientzenhofer in die Gegend. Einer frommen Legende zufolge sah er an der Wondreb einen alten Weidenbaum, aus dessen Wurzelstock drei Stämme wuchsen: drei und doch eins – die Dreifaltigkeit! „So will ich die Kirche bauen“, dachte er, „drei Türme aus einem Grund, drei Gewölbe, die ein Dach bilden, drei Nischen, die ein Kirchenraum sind, mit drei Fenstern und drei Altären in jeder Nische.“

Der Maler Oskar Martin schuf die jetzigen Deckengemälde, worauf Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist dargestellt sind. Diakonin Elisabeth Richter hielt eine kleine Andacht, eingeleitet durch das Lied „Wie lieblich ist der Maien“. Dann gab es noch einige stärkende Gedanken. Die vielen Kirchenaustritte sollten uns nicht entmutigen. Es gab auch schon früher Zeiten, in denen nur jedes dritte Kind getauft war. Dann gab es wieder Zeiten starker Erweckung, z.B. durch Wichern und andere charismatische Prediger. Wir können beten: O Gott erneuere deine Kirche und fange bei mir an. Gott kann seine Kirche erhalten. Er kann in den Menschen einen Hunger nach seinem Wort aufkommen lassen.

Nach dieser Nahrung für die Seele wartete zum Abschluss noch die Nahrung für den Leib auf uns: die Einkehr beim Kapplwirt.

So ging ein sehr schöner und interessanter Nachmittag zu Ende. Die Teilnehmer freuten sich auch darüber, viele Bekannte aus der Nachbargemeinde treffen zu können.

Evelin Fritsch

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Veröffentlichung

Mi, 05. Juni 2024

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